Dieses Gewächs gleicht dem Menschen. Es hat eine Haut, das ist die Rinde; sein Haupt und Haar sind die Wurzeln; es hat seine Figur und seine Zeichen, seine Sinne und Empfindlichkeit.
So schreibt der Schweitzer Arzt und Alchemist Theophrastus Bombast von Hohenheim (Paracelsus) im 16. Jahrhundert über die Linde.
Der Vortrag „Die sanfte Medizin der Linde“ ist Teil des diesjährigen Heilkräuter-Fachsymposiums, das am Dienstag, den 3. Juni 2025 im Kloster St. Marienstern Panschwitz-Kuckau stattfindet. Er befasst sich mit alten und neuen heilkundlichen Anwendungen der Linde.
Wir blättern in Paracelsus Werk und auch in verschiedenen anderen Kräuterbüchern von der Antike bis in die heutige Zeit. So finden wir, dass Lindenblüten erst seit dem 17. Jahrhundert naturheilkundlich eingesetzt werden und Kräuterkundige früher vor allem andere Pflanzenteile, z.B. Blätter, Rinde und Holzkohle, nutzten. Wir schauen uns diese Teile näher an und befassen uns mit den Inhaltsstoffen der vor allem heutzutage genutzten Lindenblüten. Daraus leiten wir deren Wirkspektrum und Einsatzgebiete ab. Und nicht zuletzt stellen wir fest, dass Lindenblüten in der Naturheilkunde weit mehr sind, als nur ein heiß aufgebrühter Tee.